Pentatonische Improvisation
im Minimal Music Stil
(c) Anna Weghuber
Ich arbeite sehr gerne mit Fünfton-Musik. Dies hat hauptsächlich zwei Gründe: 1. alle Töne passen immer zusammen (das gibt den Kindern Sicherheit) und 2. gibt es an Schulen ein sehr begrenztes Instrumentarium mit keinen, wie meine Schüler*innen sagen würden, Hashtag Klangstäben. Dieses Beispiel ist nur eine Variante meiner absoluten Lieblingsstunden.
Eine musikalische Zufallskomposition
Vorkenntnisse zu diesem Beitrag:
- gemeinsames Metrum spüren
- Erkundung von Stabspielen (Einführung in die richtige Spielweise; Improvisationsrunde im Fünftonraum;...)
Vorbereitungen:
- sich mit der Würfel-Box vertraut machen (die Instrumente sind nur ein Vorschlag für die Gestaltung; die Klavierbegleitung kann zum Beispiel auch mit Boomwhackers gespielt, das Metallophon durch andere Stabspiele ersetzt werden); sie besteht aus folgenden Elementen:
Bild 1: Würfelbox mit Materialien
Bild 2: Anzahlkärtchen: Sie bestimmen, wie oft ein Takt gespielt wird.
Bild 3: Dynamikkärtchen: Sie bestimmen die Dynamik des Taktes (laut, leise, mit einem crescendo,...).
Bild 4: Instrumentenkärtchen: 4/4-Takte mit unterschiedlichen Melodien/Tönen für verschiedene Instrumente.
Bild 5: Rhythmuskärtchen: Zur Gestaltung eines rhythmischen Pattern.
Bild 6: Instrumentenkärtchen mit Beschreibung: Wo soll welches Kärtchen hin.
Beispiel zur Anwendung, wenn mit drei Kärtchen gearbeitet wird:
- Man entscheidet sich für ein Instrument (Bsp. Glockenspiel)
- 1. Runde: die Taktnummern würfeln und die Kärtchen am Boden ablegen
- 2. Runde: die Anzahl der Wiederholungen für jeden Takt würfeln
- 3. Runde: die Dynamik für jeden Takt würfeln
Bild 7: Fertig für die Gestaltung: Takt 5, Takt 4 und Takt 1 mit der Anzahl der Wiederholungen sowie der dynamischen Spielweise
Bild 8: Beschreibung Takt 4: Takt 4 (a-e-c-a) wird zwei Mal mit einem cre- scendo gespielt; dabei kann man pro Takt lauter werden oder den zweiten Takt lauter spielen
Gestaltung
- Prinzip der Zufallskomposition (Aleatorik) erklären: Bei der Würfelmusik weiß man nicht, welche Komposition entsteht
- mit Achtelnoten spielen; wie kann man sie mit Body Sounds umsetzen? p auf das rhythmische Pattern hinführen: tate tatet a pst (gleiches Metrum spüren)
- Aufteilung der Instrumente (klingende Instrumente wie Metallophon etc. wählen) und die einzelnen Takte spielerisch erarbeiten
- - das rhythmische Pattern vier mal mit Body Percussion spielen und dann auf einem Instrument ein tremolo auf dem Ton a spielen
- - ein tremolo auf dem Ton a oder einen Bordun mit den Tönen a/d ganzleise spielen (immer ein Kind improvisiert mit den fünf Tönen, bis eswieder zum Begleitpattern zurückgelangt ist)
- - Takte wählen und spielerisch aufbauen (nur Person A spielt, dannPerson A & B, dann A & B & C,... das musikalische Gerüst wieder abbauen
- Ausarbeitung:
- eine bestimmte Anzahl von Instrumentenkärtchen würfeln
- einzelne Takte üben
- Anzahl der Wiederholungen würfeln
- Art der Dynamik würfeln (bei fortgeschrittenen Gruppen)
- das Zeit-Pattern tate tate ta pst künstlerisch ausbauen
- Zusammenfügung der Stabspielbegleitung und des rhythmischen Patterns 3 einen gemeinsamen Ablauf festlegen und ev. mit Improvisationsrunden und Soli abstimmen
Die Würfel-Box dient wie gesagt nur als Ausgangsmaterial, das Werk soll an die eigenen Wünsche angepasst werden. Hier zählt folgender Leitgedanke: "Was nicht passt, wird passend gemacht!"